Das Kinderheim in Rühen

1943 entstand in Wolfsburg ein "Mutterlager-" und eine "Kinderlagereinrichtung" einfachster Art. Im April 1949 wurde das Lager in das 12km entfernte Rühen verlegt. Dort wurden die Kinder schlecht behandelt und Krankheiten breiteten sich epidemisch aus. Die Krankheiten waren meist:

- Hautkrankheiten
- "Gastroenteritis"
- Durchfall
- Erbrechen
- keine Nahrungsaufnahme

Dann sind sie qualvoll gestorben (sie sind meistens nicht älter als drei Monate geworden) und wurden von den Totengräbern mit dem Fahrrad auf dem Gepäckträger in einem Pappkarton zum Friedhof gebracht. Die Totengräber waren meist Jungen und ca. 16 Jahre alt.
Allein im Jahr 1944 sind 60 Kinder gestorben, insgesamt waren es im Jahr 1943-1945 zwischen 360 und 400 Kinder aus verschiedenen Ländern (z.B Polen). Die meisten davon liegen in Rühen auf dem Friedhof.
Die amerikanischen Besetzer zwangen mit dem neuen Bürgermeister die NSDAP-Mitglieder aus Rühen die Kinderleichen wieder auszugraben, weil die Eltern sie sehen wollten, um zu begreifen, dass sie tot sind und um sie hinterher vielleicht umzubetten. Es gab wenige Kinder, die das Lager überlebten.


         Der Gedenkstein vom Massengrab in RĂ¼hen


Die Inschrift auf dem Grabstein Oben lautet:

"Hier ruhen über 100 russische und polnische Kinder, die im Kinderlager Rühen 1944-1945 Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden. Im Alter von wenigen Tagen wurden sie ihren Müttern weggenommen und kamen jämmerlich zu Tode. Ihr Tod mahnt uns den Krieg und seine Unmenschlichkeit nicht zu vergessen, aus der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen, zu Hoffen und dafür zu wirken, dass menschliche Gewalt vom Leben füreinander abgelöst wird.
WIR GEDENKEN DEN OPFERN"

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