Geschichte des Holocaust
History Hier möchten wir euch erklären was Antisemitismus überhaupt ist und wie weit er schon zurückreicht. Wir wissen zwar das der Text ziemlich lang ist aber es Lohnt sich ihn zu lesen !!

Antisemitismus

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Nach der Machtergreifung im Jahr 1933 begannen die Nationalsozialisten, die jüdische deutsche Bevölkerung durch gesetzliche Verordnungen und Willkürma

Vom religiösen Antijudaismus bis zur Endlösung

Die Geschichte des Antisemitismus

Der Begriff des Antisemitismus entstand im 19. Jahrhundert und bezeichnet den Haß einzelner Menschen oder ganzer Völker gegen die Juden. Es gibt ihn, seit die Juden außerhalb Palästinas, d.h. in der Diaspora leben. Nach Aufständen der Juden im Jahr 70 n.Chr. gegen die römische Besatzungsmacht wurde Jerusalem erobert und zerstört. Die jüdische Bevölkerung der Stadt und auch des Landes wurde getötet oder vertrieben und der jüdische Staat hörte auf zu existieren. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte assimilierten sich viele der Vertriebenen in ihren "Gastländern". Jedoch hielten die meisten an der Religion ihrer Väter und ihrem Volkstum fest. Sie bildeten so in vielen Staaten der Welt eine religiöse und ethnische Minderheit bis in die heutige Zeit.

Der Antisemitismus hat nicht erst mit dem Nationalsozialismus begonnen. Judenverfolgungen gab es in großem Ausmaß schon im Mittelalter, so z.B. im Jahr 1096, als in ganz Europa Tausende von Juden den Tod fanden und in vielen Städten ganze jüdische Gemeinden ausgerottet wurden. Diese Pogrome entstanden z.T. aus der religiösen Überzeugung, die Juden seien die Feinde der Christen. Juden wurden so zu Sündenböcken gestempelt und für Naturkatastrophen, Hungersnöte und Seuchen verantwortlich gemacht. Zudem wurden sie als Mörder kleiner Kinder, als Hostienschänder und Brunnenvergifter verleumdet und verfolgt. Als 1348 eine Pest Europa verheerte, wurde dies als Strafe Gottes dafür dargestellt, daß die Christenheit die Juden noch nicht aus ihrer Mitte entfernt habe. Seitdem mußten Juden in gesonderten Stadtteilen, den Ghettos, leben und waren gezwungen, sich durch besondere Kleidung als Juden zu erkennen zu geben.

Oft hatte der Antisemitismus auch wirtschaftliche Ursachen. Zum Beispiel warf man den Juden vor, sich auf Kosten der Nichtjuden zu bereichern. Da die Christen im Mittelalter aus religiösen Gründen keine Zinsen nehmen durften, blieben die Geldgeschäfte meist den Juden vorbehalten. So kam es, daß viele Christen bei Juden verschuldet waren. Den Juden waren außerdem die meisten Berufe verboten. Aus der Landwirtschaft wurden sie verdrängt, und ein Handwerk konnten sie nicht ausüben, weil sie als Nichtchristen kein Mitglied einer Zunft werden durften. So blieb ihnen nur das Geldgeschäft und der Kleinhandel.

In den ersten Jahren der Reformation begegnete man in den protestantischen Gebieten den Juden zunächst mit Toleranz. Auch Martin Luther äußerte sich positiv über sie und zeigte ein besonderes Interesse an der Hebräischen Sprache. Er hegte die Hoffnung, die Juden für den christlichen Glauben gewinnen zu können, sah sich aber in seinen Hoffnungen getäuscht. Die Juden erschienen ihm nun als ein Volk, das willentlich Gottes Liebe verschmähte. 1543, wenige Jahre vor seinem Tod, verfaßte Luther eine Schrift mit dem Titel "Von den Juden und ihren Lügen". Darin verstieg er sich zu der Forderung, die Synagogen abzubrennen, die Wohnungen der Juden zu zerstören, den Rabbinern das Lehren zu verbieten und den Juden auf jede erdenkliche Weise das Leben schwer zu machen. Seitdem haben sich protestantische Judenfeinde immer wieder auf Luther berufen.

Nachdem es im 18. Jhdt. vorübergehend eine Zeit der Toleranz gegenüber den Juden gegeben hatte und die Juden auf allen gesellschaftlichen Gebieten eine gewisse Gleichberechtigung erfuhren, entstand im 19. Jhdt. vor allem in Deutschland eine neue Welle der Judenfeindschaft. Sie war weniger religiös als vielmehr nationalistisch-rassistisch geprägt. Juden wurden nun als "national unzuverlässig", als "heimatlose Gesellen", als "völkisch minderwertig" bezeichnet. Man forderte die "Reinigung" des deutschen Volkes von allem Jüdischen. In einer Nation dürfe nur eine Seele sein. Auch die Kirchen waren nicht frei von dieser Judenfeindschaft. Es wurde behauptet, Juden seien im Gegensatz zu den wahren Deutschen ohne jegliche tiefere Religiosität und liefen nur den "Götzen des Goldes" nach. Auf diesem nationalistisch geprägten Antisemitismus konnten die Nazis später aufbauen, als sie die Vernichtung der Juden planten und durchführten.

 

Antisemitismus im Dritten Reich

Der Höhepunkt antisemitischer Verfolgungen wurde in den Jahren 1933-1945 unter der Herrschaft der Nationalsozialisten erreicht. Hitler und die NSDAP propagierten den rassistischen Antisemitismus. Die Weltgeschichte sei angeblich von dem Kampf zwischen der "hochwertigen" Rasse, den Ariern, und der "minderwertigen" Rasse, den Juden, bestimmt. Durch Vermischung mit den Juden würde die germanische Rasse verdorben und auf lange Sicht zum Untergang verurteilt. "Die Juden sind unser Unglück", lautete eine von den Nazis verbreitete Parole. Ziel der nationalsozialistischen Politik war es deshalb, die "Reinheit des deutschen Blutes" zu bewahren, bzw. wiederherzustellen. In der deutschen Bevölkerung, in der viele antisemitisch und nationalistisch dachten und fühlten, fanden die Nazis damit breite Zustimmung. Die Feindschaft gegen das Judentum gehörte von Anfang an zum Parteiprogramm der Nationalsozialisten.

Nach der Machtergreifung im Jahre 1933 wurden sofort antijüdische Maßnahmen durch die Nazis eingeleitet und ständig verschärft und ausgeweitet.

1933: Boykott aller jüdischen Geschäfte in Deutschland durch die SA. Die Aktionen richteten sich auch gegen jüdische Rechtsanwälte und Ärzte sowie gegen den Besuch von Schulen und Universitäten durch Juden. Jüdische Beamte wurden aus den Ämtern entfernt, Künstler und Schriftsteller und Schriftleiter bei den Zeitungen erhielten praktisch Berufsverbot.

1935: Die "Nürnberger Gesetze" und das "Gesetz zum Schutze deutschen Blutes und der deutschen Ehre" werden beschlossen und in Kraft gesetzt. Darin heißt es:

  • §1: Eheschließungen zwischen Juden und Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes sind verboten. Trotzdem geschlossene Ehen sind nichtig, auch wenn sie zur Umgehung dieses Gesetzes im Ausland geschlossen sind.
  • §2: Außerehelicher Verkehr zwischen Juden und Staatsangehörigen deutschen und artverwandten Blutes ist verboten.
  • §3: Juden dürfen weibliche Staatsangehörige deutschen oder artverwandten Blutes in ihrem Haushalt nicht beschäftigen.

1937: Beginn der "Arisierung" der Wirtschaft. Die jüdischen Besitzer von Unternehmen und Geschäften werden gezwungen, ihren Besitz meist weit unter Wert an Deutsche zu verkaufen. Viele deutsche Geschäftsleute bereichern sich an jüdischem Eigentum.

1938: Einweisung aller vorbestraften Juden in Konzentrationslager. Die jüdischen Ärzte verlieren ihre Approbation. Sie dürfen nur noch als "Krankenbehandler" für Juden tätig sein. Juden müssen ihrem offiziellen Namen die Vornamen "Israel" oder Sara" hinzufügen. "Reichskristallnacht" am 9./10. 11.. Zerstörung von Synagogen, Geschäften und Wohnhäusern der Juden. Verhaftung von über 26000 männlichen Juden und Einweisung in die Konzentrationslager Dachau, Buchenwald und Sachsenhausen. Mindestens 91 Juden werden getötet. -Juden dürfen keine Kinos, Theater und Konzerte mehr besuchen.

1939: Hitler kündigt vor dem Reichstag im Falle eines Krieges die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa an. Deutscher Angriff auf Polen am 1.9. Beginn des 2. Weltkriegs. Beginn der Judenverfolgungen und -Vernichtungen in allen von deutschen Truppen eroberten Gebieten: in Polen, Rumänien, in Estland, Lettland und Litauen und in der Sowjetunion.

1941: Einführung des Judensterns. Juden über sechs Jahren ist es verboten, sich in der Öffentlichkeit ohne den gelben Judenstern zu zeigen. Juden dürfen ihren Wohnbezirk ohne Genehmigung der Polizei nicht verlassen.

1942: Verbot der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel durch Juden. Weitere Einschränkungen im Laufe des Krieges: es war Juden verboten, Fernsprecher zu benutzen, Zeitungen zu beziehen, sich auf Bahnhöfen und in Gaststätten aufzuhalten. Radios, andere elektrische und optische Geräte mußten abgeliefert werden. Juden erhielten keine Fleischkarten, keine Kleiderkarten, keine Milchkarten, keine Raucherkarten, kein Weißbrot, kein Obst, keine Obstkonserven, keine Süßwaren.

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