"Die Politik von heute ist die Geschichte von morgen." -Jürgen Lütje

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Kurzeinstieg
Wie's kam.
Sündenbock ?
Wannsee
Alltag im Lager
Ein Einzelschicksal
BEFREIUNG
Bilanz...

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Wie konnte es dazu kommen?

Nach dem ersten Weltkrieg zeigten sich die wenigsten Deutschen einsichtig bezüglich der
Schuldzuweisung für die Ursache desselben. Allerdings war man gezwungen, diese Klausel als
einen Teil des Versailler Vertrages zu akzeptieren. Diese Vereinbarung hatte darüber
hinaus den Inhalt, dass Randgebiete Deutschlands in den Besitz von Nachbarländern über-
gingen. Ein ähnliches Phänomen zeichnete sich zeitgleich in Italien ab.
Auch dort fühlte man sich arg benachteiligt. Die erste Unzufriedenheit im Volk.
Insbesondere mit den als Konsequenz der Verantwortung zu leistenden Reparationen waren
die wenigsten einverstanden. Leider war die Verfassung der Weimarer Republik nicht derma-
ßen fortschrittlich und auf gegenseitige Kontrollinstanzen bedacht, als dass nicht der alte
Reichspräsident Paul von Hindenburg den österreichischen Maler Adolf Hitler ohne weiteres
zum Kanzler ernennen konnte.

Dieser nämlich traf den Zeitgeist des allgemeinen Unwillens gegen die zu erbringenden Wieder-
gutmachungen und wirtschaftliche Misere, da nach den "Goldenen Zwanzigerjahren" die Weltwirt-
schaftskrise von 1929 noch drastischer erschien. Die Arbeitslosigkeit war auf einem zuvor noch
nicht aufgetretenem Höchststand. Aus einigen völkischen Splittergruppen -insbesondere
im bayrischen Raum- wurde die NSDAP gebildet, an dessen Spitze Hitler stand.
Auf seinen Wahlplakaten um 1932, weite Teile der Bevölkerung lebten schon im Elend,
"Unsere letzte Hoffnung" appelliert der Kandidat an diesen sehnlichen Wunsch nach Hilfe.

Ab dem 30. Januar 1933 begann das Dritte Reich, nachdem Hitler auf legalem Wege zum Reichs-
kanzler geworden war. Trotz seiner krassen Weltanschauung glaubten die übrigen Konserva-
tiven in der Koalition nicht an größere Gefährdung. Doch schon weniger als einen Monat nach
der "Machtergreifung" brannte das Reichstagsgebäude. Dieses Ereignis ließ sich gut instru-
mentalisieren, da die wahren Täter nie entlarvt wurden. Nur unwesentlich länger dauerte es
nach diesem Vorkommnis, dass Hitler vom Parlament das Ermächtigungsgesetz beschließen ließ.
Damit war der Willkür keine Grenze mehr gegeben. Die neuen Machthaber durften in alle
Bereiche des zivilen Lebens eingreifen.
Zudem hat bloß noch jemand vehement behaupten müssen, dass das Judentum die Wurzel allen
Übels sei, und eigentlich wollten alle dem glauben, denn Antisemitismus war keine neue
Erfindung.

Schon im April 1933 setzte die Partei erste systematische Projekte zum Boykott jüdischer Ge-
schäfte um. Hinzu kamen -zu dem vielfachen wirtschaftlichen Ruin- noch die Nürnberger
Gesetze, die in rassistischer Weise argumentierten, wer wen nicht zu heiraten Erlaubnis habe
und die Unmöglichmachung freien religiösen sowie intellektuellen Lebens, indem alles Unlieb-
same verbrannt wurde.

Dann fing Hitler 1939 den Krieg an, als er sich der Unterstützung -oder zumindest Billigung- der
der Stalins und Mussolinis sicher geworden war. Am liebsten wollte er in alle Richtungen
zugleich angreifen. Innenpolitisch hatte er die willigen Massen mit Hilfe der SS damit befrie-
digt, weiterhin die Juden zu verfolgen.

Widerstand gab es nur aus Kreisen, die amerikanische Musik mochten oder der politischen Linken angehörten oder einfach nicht blind hinnehmen wollten, dass ihre Freunde plötzlich "minderwertig"
sein sollten.
Die beiden bedeutensten Unternehmungen gingen von "Die weiße Rose" (Geschwister
Sophie und Hans Scholl und Mitstreiter) und Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg aus.
Aber diese mutigen Aktivisten scheiterten und wurden teils ohne Prozess hingerichtet.

Hitlers letzte Versuche, noch zu siegen, waren allesamt konzeptlos und überstürzt. Er wollte
alle Männer im Alter zwischen 16 und 60 Jahren spontan zu Soldaten deklarieren. Sich selbst
zum Schluss feige aus jeglicher Verantwortung ziehend beging er am 30. April Selbstmord.

Danach wurde noch die Kapitulation von Wehrmachtsvertretern unterzeichnet und
der Krieg war beendet.